Schottland: Whisky-Regionen und ihre Merkmale
Wird über schottischen Whisky gesprochen, so tauchen immer wieder Begriffe auf wie Highlands, Lowlands, Islay oder Speyside. Doch was bedeuten diese Begriffe und welche Merkmale werden den jeweiligen Whiskys anhand dieser Bezeichnungen zugeschrieben?
Kurz gesagt: Diese Begriffe beschreiben die Whisky-Regionen, in die Schottland geografisch und nach aromatischen Eigenschaften der produzierten Whiskys unterteilt wird.
Diese Regionen in Schottland sind:
Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die einzelnen Regionen, die Eigenschaften der dort produzierten Whiskys und die dazugehörigen Brennereien. Und übrigens: Der Whisky Wombat war bereits in jeder Whisky-Region.
Die Speyside
Die Region Speyside befindet sich im Nord-Osten Schottlands. Sie erstreckt sich entlang des Flusses „Spey“ (hier kommt auch der Name her) und weist eine besonders hohe Dichte an Destillerien auf. In ihr liegt etwa die Hälfte der Brennereien des Landes, weshalb sie auch für ihre große Produktionsmenge an Whisky bekannt ist.
Der hier produzierte Whisky zeichnet sich zumeist durch folgende Aroma-Merkmale aus:
Unser Tipp: Auf Grund ihrer Leichtigkeit sind Speyside-Whiskys besonders gut für Einsteiger geeignet. Aber auch Kenner schätzen die guten Tropfen der Region.
Beispiel-Brennereien:
Aberlour, Balvenie, Benriach, Benromach, Cardhu, Cragganmore, Craigellachie, Glenallachie, Glenfarclas, Glenrothes, Glenlivet, Glenfiddich, Macallan, Speyburn, Tamdhu und Tamnavulin
Campbeltown
Die Stadt Campbeltown ist die Hauptstadt der Halbinsel Kintyre und wurde einst mit dem Ziel, Whisky-Welthauptstadt zu werden, errichtet. Um 1825 waren bis zu 30 aktive Brennereien in der Stadt angesiedelt. Heute sind nur noch drei Brennereien übrig.
Whiskys der Destillerien Glen Scotia, Glengyle (Kilkerran) und Springbank haben folgende Merkmale:
Die Lowlands
Die Lowlands erstrecken sich über das südliche Festland und zeigen sich, anders als etwa die Highlands, recht flach. Die hier produzierten Whiskys fallen daher in der Regel leichter aus.
Früher wurden Whiskys in den Lowlands dreifach destilliert. Mittlerweile ist jedoch Auchentoshan die letzte Brennerei, welche diese Tradition aufrechterhält.
Heute schreibt man Whiskys, welche in den Lowlands produziert wurden, folgende Merkmale zu:
Beispiel-Brennereien:
Ailsa Bay, Annandale, Auchentoshan, Bladnoch, Eden Mill, Glenkinchie
Die Highlands
Nun aber zum wohl bekanntesten Teil Schottlands. Die bergige Region der Highlands erstreckt sich über den gesamten nördlichen Teil des Landes und ist (flächenmäßig) die größte der schottischen Regionen. Sie beherbergt ca. 40 Destillerien und unterteilt sich in weitere Teilregionen.
Diese sind für die folgenden Whiskys-Merkmale bekannt:
Nördliche Highlands:
Westliche Highlands:
Östliche Highlands:
Südliche Highlands:
Beispiel-Brennereien:
Aberfeldy, Balblair, Ben Nevis, Dalmore, Dalwhinnie, Deanston, Edradour und Ballechin, Fettercairn, Glen Garioch, Glengoyne, Glenmorangie, Nc’nean, Oban, Pulteney und Wolfburn.
Die Inseln
Die schottischen Inseln erstrecken sich entlang der gesamten West- und Nordküste Schottlands, von denen die Insel Islay wohl die Bekannteste ist. Zu den weiteren prominenten Orten dieser Region zählen die Inseln Arran, Jura, Mull, Isle of Skye sowie die Orkney-Inseln.
Auf Grund der geografischen Ausdehnung des Inselgebiets sowie der Vielzahl und Varietät der produzierten Whiskys, lassen sich die Inseln nicht einer speziellen Merkmal-Gruppe zuordnen.
Spezifisch für die Insel-Whiskys sind jedoch die folgenden Eigenschaften:
Beispiel-Brennereien:
Arran, Highland Park, Jura, Raasay, Scapa, Talisker und Tobermory.
Islay
Die Insel Islay ist bekannt für die Produktion von torfigen Whiskys und Haupt-Anlaufpunkt für Liebhaber besonderes rauchiger und torfiger Tropfen. Die meisten Einwohner der Insel sind für die dort ansässigen Brennereien tätig. Fun Fakt: Auf der Insel gibt es mehr Schafe als Menschen.
Grund für den Schwerpunkt auf torfige Whiskys ist die besonders große Anzahl an Torfmooren sowie der dort wachsende Seetang. In Kombination mit der salzigen Meeresluft sind hier ideale Voraussetzungen zur Produktion torfiger Whiskys gegeben.
Dies spiegelt sich natürlich auch in den Aromen der Islay-Whiskys wider:
Beispiel-Brennereien:
Ardbeg, Ardnahoe, Bowmore, Bruichladdich, Bunnahabhain, Caol Ila, Kilchoman, Lagavulin und Laphroaig