LAGAVULIN 16 – Wie gut ist der 16 jährige Islay Whisky?

Nico • 21. Januar 2023

Eine Legende für Whisky-Liebhaber

 Der Lagavulin 16 ist mittlerweile eine kleine Legende für Whisky-Enthusiasten und war für eine lange Zeit der einzige Whisky aus dem Standardprogramm der Destillerie Lagavulin

… ein kleine Besonderheit und ein Meilenstein der Whisky-Geschichte.

Heute ist der 16er nicht mehr der einzige Vertreter und muss sich das Regal mit Standardabfüllungen, wie den 10 oder 8 jährigen Versionen teilen. Auch eine ganze Serie von 12 Jahre alten Abfüllungen hat es ins Sortiment geschafft.


Dennoch ist und bleibt der 16 Jahre alte Lagavulin bis heute der meistverkaufte und beliebteste Malt der Destillerie.


Warum dies so ist und ob sich der Kauf immer noch lohnt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Was macht den Lagavulin 16 aus?

War Lagavulin nach der Legalisierung im Jahr 1816 einst noch für den besonders hohen Torfgehalt seiner Whiskys bekannt, so wird seit den 90er Jahren nur noch mit 35-40 ppm (Rauchgehalt in der Gerste) gearbeitet. Genaue Daten werden von der Destellerie jedoch nicht offen gelegt.


Die Brennblasen der Destillerie Lagavulin, welche auf der Südseite der schottischen Insel Islay zwischen Ardbeg und Laphroaig angesiedelt ist, sind birnenförmig und begünstigen so die Weitergabe aller Geschmacksstoffe an die Kondensatoren. Auch ist der Lagavulin 16 der am langsamsten destillierte Single Malt in Schottland, sowie der am meisten verkaufte 

Der Whisky reift nach dessen Destillation ganze 16 Jahre in Ex-Bourbon und -Sherryfässern und erhält so seine unverwechselbaren Aromen.


Abgefüllt wird der Single Malt mit 43%, ist gefärbt und wird kühlgefiltert.

Aroma:

In der Nase zeigt sich der Lagavulin 16 direkt von seiner rauen Seite und präsentiert sich direkt mit Torfrauch, maritimen Noten und Seetang. Es kommen einem direkt Assoziationen von einem alten Hafen. Man denkt an den Rauch aus Schornsteinen, die salzige Meeresbrise und das Seetang an den Mauern der Bucht. Lagavulin scheint einen Moment in der Flasche festzuhalten.


Neben dem Rauch zeigt sich auch eine tiefe Süße, hier zeigt sich die Lagerung im Ex-Sherryfass.


Lässt man dem Whisky Zeit zu atmen, wird der Rauch weniger und die Süße tritt zusammen mit reifen Früchten in den Vordergrund.

Geschmack:

Im Mund zeigt sich der Lagavulin trocken und entfaltet direkt seinen Torfrauch. Man denkt sofort an ein erloschenes Lagerfeuer, Asche und qualmende Schornsteine.


Der Rauch weicht leicht maritimen Noten, Jod und Seetang drängen sich in den Vordergrund und werden von süßen, reifen Früchten begleitet. Die 43% Alkohol sind gut eingebunden und unterstützen die Aromenfracht.

 

Es bleibt ein mittellanger Abgang mit Rauch, maritimen Noten und leichter Süße.


Fazit:

Der Lagavulin16 ist seit vielen Jahren beliebt und in den meisten Hausbars zu finden, aus unserer Sicht auch völlig zurecht.


Dieser Single Malt symbolisiert die Insel Islay wie aus dem Lehrbuch und besticht durch die angenehmen maritimen Noten in Verbindung mit der deutlichen Rauchigkeit, welche durch die tiefe Süße und die reifen Früchte untermauert wird.


Für aktuell 60-70€ ist dieser Single Malt eine absolute Kaufempfehlung und ein Stück Whisky-Geschichte im Glas.



Tipp:

Wem die Süße im Lagavulin 16 gefällt, dem können wir die Distillers Edition nur ans Herz legen.

Hier arbeitet Lagavulin mit Pedro Ximenez (kurz PX) Fässern und gibt dem Whisky die Zeit für eine zweite Reifung. Der sehr “pappig“-süße Sherryeinfluss des PX gibt in der Kombination mit dem Lagavulin-typischen Torfrauch eine sehr interessante und einzigartige Geschmacksentfaltung.


Die Distillers Edition gibt es in unterschiedlichen Versionen und Jahrgängen, schwanken im Alter zwischen 15 und 18 Jahren und sind durchweg sehr zu empfehlen.

Gut zu wissen:

  • Lagavulin bedeutet so viel wie: Senke/ Tal in dem die Mühle steht und wird vom gälischen Lagga-Voulin abgeleitet.
  • Lagavulin gehört zum Diageo Konzern

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